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Erfüllen der Norm müsse ausreichend sein. De

facto ist es so, dass die europäische ECE 22-05

beziehungsweise die amerikanische DOT FMVSS

eine Mindestanforderung ist, die an Helme gestellt

wird, um zugelassen zu werden. Das bietet leider

auch die Möglichkeit, Helme nur an bestimmten

Stellen zu verstärken, um die Auflagen zu erfüllen.

Die festgelegten Prüfpunkte sind den Herstel-

lern schließlich bekannt. Die freiwilligen Normen

SNELL M2005 und SNELL M2010 sind wesentlich

aussagekräftiger, sie wurden nach einem schweren

Unfall eines Autorennfahrers ins Leben gerufen.

Im Rennsport der USA sind die SNELL-Normen

mittlerweile Pflicht und man sieht am Beispiel von

Straßenhelmen eines anderen Herstellers auch,

was das bedeutet: Der europäische Helm wiegt

rund 1.300 Gramm, das US-Modell 1.700 Gramm.

Das Gegenstück von Arai wiegt weltweit 1.650

Gramm, da überall die gleiche Schale im Einsatz ist.

Die Abweichungen bei dem anderen Hersteller ent-

stehen dadurch, dass die Helmschalen härter sein

müssen, um der SNELL-Norm zu entsprechen.

Was wird bei der europäischen ECE-Norm

denn genau geprüft?

Wir haben genau das vor einigen Jahren bei un­

seren Händlern ausgestellt, um den Kunden zu

zeigen, was geprüft wird. Zum Beispiel wird eine

Aufschlaggeschwindigkeit von 28 km/h vorge-

geben und die Helme damit geprüft. So weit, so

gut – aber was passiert bei 100 km/h, wenn sich

die einwirkenden Kräfte exponentiell gesteigert ha-

ben? Das ist einer der Gründe, wieso wir mehr als

nur die Mindestanforderung der ECE erfüllen wol-

len. Die SNELL-Tests prüfen an beliebigen Stellen

abschert, sodass die Aufsätze sich sofort lösen. Auch der Helm-

schirm ist aus einem speziellen Material, das komplett biegsam

ist und nicht bricht. Zudem sollten die Schrauben im Sturzfall

auch direkt brechen, um eine glatte Oberfläche zu hinterlassen.

Die Ducts sind bei allen Arai-Helmen immer gleich aufgebaut,

nämlich so, dass sie sich lösen, wenn es notwendig ist, damit so

die sehr guten Gleiteigenschaften gewährleistet bleiben. Du hast

im Vorgespräch schon angemerkt, dass ihr keine Unterschiede

zwischen Helmen eurer normalen Kunden und gesponserten Pro-

Fahrer macht. Herr Arai sagt selbst immer: „Wieso sollte ich einen

Helm für Endkunden herstellen, der schlechter ist als derjenige,

den die MotoGP- oder MXGP-Piloten tragen?“ Und genau das

ist ein entscheidender Punkt der Philosophie bei Arai. Oder glaubt

ihr, dass die meisten Profis mit Helmen von der Stange fahren?

Unsere Pro-Fahrer schon, aber das wissen nur die wenigsten. Wir

unterscheiden an der Stelle nicht, ob der Kopf eines Rennfahrers

oder eines anderen Kunden geschützt werden soll. Wir wollen

den optimalen Schutz bieten, egal für wen.

Baut ihr eure Helme wirklich von A bis Z selbst? Ist das

nicht deutlich teurer als die maschinelle Fertigung?

Ein Arai-Helm entsteht zwar durch Handarbeit, ist aber trotzdem

für jeden erschwinglich. Wir kaufen im Prinzip lediglich die Rolle

mit dem Basismaterial an Fiberglas und verarbeiten dieses selbst

zu Superfibre, das sechsmal teurer ist als normales Fiberglas, aber

eben auch fünfmal so stabil. Die harte Schale sorgt für etwas

mehr Gewicht, allerdings ist der Helm so ausbalanciert, dass man

dieses nicht merkt. Es gibt Helme, die deutlich weniger wiegen,

aber nicht ausgewogen sind und dadurch wesentlich schwerer

wirken, sobald man diese auf dem Kopf hat.

Wie kann es sein, dass Helme anderer Hersteller für 150

Euro die Prüfnormen erfüllen?

Das ist ein Thema, das etwas in die Tiefe geht und die wenigsten

Käufer im Gespräch wirklich interessiert, da viele glauben, das