weit oben angesiedelt wahrnah-
men“, berichtete Stefan, der früher
selbst jahrelang Motocross fuhr. Arai
ist also bekannt, aber viele Fahrer
denken immer noch, dass die Helme
des Urgesteins aus Japan über
durchschnittlich teuer wären.
Stefan erzählte uns vor allem von
der Philosophie von Arai, die anders
ist als bei anderen Marken. So setzt
man im 260 Mann starken Unter-
nehmen auf Handarbeit von Anfang
bis Ende. Man baut also alles selbst
im eigenen Hause. Entscheidend
für den richtigen Schutz, der sämtliche Helme aus
egal welcher Sparte vereint, sind laut Arai eine
sehr harte Helmschale und runde Form. So mögen
Arai-Helme gegenüber anderen Helmen aufgrund
der runden Helmschale vielleicht etwas „old
school“ wirken, jedoch versteht man mit ein wenig
Hintergrundwissen durchaus, wieso das der Fall
ist: Bei Arai sei der Fokus laut Stefan
ein anderer und deshalb stehe nicht
die aufgepeppte Optik im Vorder
grund, um hohe Verkaufszahlen zu
erreichen, sondern die Sicherheit
des Kunden und dafür sei die runde
Schale äußerst wichtig. „Schließ-
lich stecken zig Jahre Entwicklung
und Erfahrung in dem Helm, die
aufgrund von optischen Wünschen
einiger Kunden oder eines mo-
mentanen Trends nicht über Bord
geworfen werden“, schildert der
ehemalige Crosser. Betrachtet man
nun einige Helme anderer Herstel
ler, die mit den verschiedensten
Systemen im Inneren ausgestattet
sind, die die Rotationskräfte bei ei-
nem Aufprall des Kopfs minimieren
sollen, und sieht dabei die zum Teil
Die Rede ist von der japa-
nischen Marke Arai, die
mittlerweile in ihr 67. Jahr
geht und im Gegensatz
zu den meisten anderen
Helmherstellern immer noch
ein Familienunternehmen
ist, was gewisse Vorteile hat:
„Wir sind nicht getrieben da-
von, eine gewisse Stückzahl
verkaufen zu müssen. Unser
Ziel ist es, den möglichst
besten Helm herzustellen.
Dabei geht es nicht darum,
den besten Helm in den
Verkaufszahlen oder mit den meisten Titeln zu haben, sondern
dem Kunden den besten Schutz zu bieten“, erzählte uns Stefan
Makowski, seines Zeichens Sales- und Marketing-Manager bei
Arai Deutschland. Vor über 67 Jahren gründete also Hirotake Arai
die Firma mit den vier Buchstaben und sein Sohn Mitch brach-
te Arai auf das heutige Level. Enkel Akihito steht bereits in den
Startlöchern und soll das Unternehmen in die Zukunft führen.
Arai ist eine Marke, die seit
Jahrzehnten einen wirk
lich guten Ruf hat, aber
dennoch in Deutschland
derzeit nicht so präsent wie
andere Helmhersteller ist:
„Wir waren letztes Jahr bei
den CROSS FINALS und es
war eine sehr interessante
Erfahrung, weil erstaunlich
viele junge Fahrer zu uns
an den Stand kamen und
beinahe ehrfürchtig fragten,
ob sie den Helm anfassen
oder probieren dürften. Die
entstandenen Gespräche
waren sehr informativ, da
die meisten Piloten Arai zwar
kannten, aber immer als zu
DIE PHILOSOPHIE VON ARAI
RUNDE SACHE
SCHAUT MAN SICH DIE ENTWICKLUNG
AUF DEM HELMMARKT DER LETZTEN
JAHRE AN, DANN SAH MAN VIEL BE-
WEGUNG. EINIGE HERSTELLER KAMEN
MIT NEUEN IDEEN UM DIE ECKE UND
ANDERE SPRANGEN AUF DIESEN TREND
AUF. DOCH EINE MARKE BLIEB AUS
ÜBERZEUGUNG IHRER PHILOSOPHIE
TREU UND SETZT NICHT NUR AUF IHRE
LANGJÄHRIGE ERFAHRUNG, SONDERN
VOR ALLEM AUF IHREN EIGENEN HOHEN
ANSPRUCH.
INTERVIEW: MARTIN ANDERSON
FOTOS: ARAI, KTM, SUZUKI, OZAN KUTAY
Hirotake Arai