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WISSEN

rer nun herausfinden, dass die Federn evtl. nicht zu

dem von mir geplanten Einsatzzwecken passen.

Leichtere Fahrer werden das Fahrwerk nicht auf 35

mm einfedern können und schwere Fahrer werden

über 40 mm landen.

Nun wird klar, dass eine Fahrwerkseinstellung auch

individuell vorgenommen werden muss. Sind es

100 kg Fahrergewicht oder 60 kg. Fährt man viel

alleine oder oft mit Sozius? Wer jetzt einfach seine

Federvorspannung weiter vorspannt, baut gleich-

zeitig Ausfederlänge ab und leidet vor allem durch

fehlenden Bodenkontakt des Vorderreifens. Hier

empfiehlt sich der Gang zum Händler des Vertrau-

ens. Oftmals ist mit anderen Federn schon Abhilfe

getan, die kein Vermögen kosten.

Da bei unserem Hobby Fahrzeuggewicht und Fah-

rergewicht nicht weit auseinander liegen, anders

als beim Auto, hat der einzelne Fahrer mit seinen

individuellen Kenndaten einen großen Einfluss auf

die Performance der Fahrer-Fahrzeug Kombination.

Ein schlecht eingestelltes Fahrwerk hat größeren

Einfluss auf das Fahrverhalten, als viele von uns je

gedacht hätten. Nehmt euch also mal eine Stunde

Zeit und versucht mal die Basiseinstellung vorzu-

nehmen. Von dieser Einstellung aus, kann man sich

dann weiter voran tasten. Schreibt euch die Einstel-

lungen auf, damit ihr zu diesem Punkt wieder hin

findet, sollte sich etwas verschlechtern.

Wir wünschen Euch weiterhin eine tolle Saison und

viel Spaß mit den Motorrädern.

Der statische Negativ-Federweg beschreibt also, wie weit das

Fahrwerk bei Entlastung des Fahrzeuggewichts ausfedert. Das

kann man testen, in dem man mit einem Klebeband oder einem

Edding bei senkrechten Stand und Belastung nur durch das Fahr-

zeug, eine Markierung am Tauchrohr unmittelbar über der Staub-

manschette vornimmt. Nun hebt man das Fahrzeug beispielsweise

über den Seitenständer am markiertem Rad in die Luft. Eine hel-

fende Hand misst nun den jetzigen Abstand zur Staubmanschette.

Grundsatz statischer Negativ-Federweg: ca. 25 mm

Der dynamische Negativ-Federweg ergibt sich, belastet durch

das Fahrzeuggewicht und das Fahrergewicht. Die Markierungen

hierzu können ebenso angebracht werden, wie vorher bei der

statischen Messung. Grundsatz Dynamischer Negativ-Federweg:

ca. 35-40 mm. (etwa 1/3 vom Gesamtfederweg 120 mm)

Man spricht übrigens von einem negativen Federweg, also der

Ausfederlänge, da das Motorrad besonders unter der dynami-

schen Achslastverlagerung leidet. Bremsend ist es leicht möglich,

Fahrzeug- und Fahrergewicht nur auf dem Vorderrad zu transpor-

tieren, weil all das Gewicht nach vorne verlagert wird. Beschleu-

nigend ist es ebenso einfach möglich alles auf dem Hinterrad

zu transportieren, weil nun das gesamte Gewicht nach hinten

verlagert wird. Will man schnell und sicher fahren, sollten die Rä-

der zum Lenken, Beschleunigen oder Verzögern möglichst lange

den Kontakt zum Boden behalten. Willst du beispielsweise aus der

Kurve flott heraus beschleunigen, kann Lenken erforderlich sein.

Dazu sollte die Gabel soweit es geht ausfedern können, damit der

Vorderreifen noch den Boden berührt.

Da die Motorräder werksseitig meistens für ca. 75-80 kg Fahrer-

gewicht ausgelegt werden, werden leichtere oder schwerere Fah-