diesem Thema. Der deutsche Pavillon ist großartig.
Aber auch der kasachische – er ist mit Abstand der
größte – ist der Hammer. Er sieht aus wie eine rie-
sige Erdkugel und zeigt auf acht Etagen verschie-
dene Möglichkeiten moderner Energiegewinnung.
Nach insgesamt drei Tagen auf der Expo haben
wir bei weitem nicht alles gesehen, sind aber tief
beeindruckt.
Die Einladung zum Tee haben wir auch nicht
ausgeschlagen. Olzhas holt uns ab und in einem
Vorort von Astana werden wir von der ganzen
Familie begrüßt. Olzhas Tante erklärt auf Englisch,
dass für uns das Badehaus vorbereitet sei. Da wir
so einen langen Weg bis nach Kasachstan gekom-
men seien, wäre es Tradition, Reisenden als erstes
die Sauna anzubieten. Wir bekommen Handtücher,
Massagehandschuhe und in Wasser eingelegte
Birkenzweige. Das Badehaus ist selbstgebaut, mit
Holz befeuert und unglaublich heiß! Wir werden
mit den Worten: “Nehmt euch so viel Zeit wie ihr
wollt!“ alleine gelassen. Mit hochgezogenen Au-
genbrauen und Fragezeichen in den Augen schaue
ich HaDi an. Der lacht nur und meint: “Wenn das
Tradition ist!“ Nach dem zweiten Saunagang setze
ich mich erst mal draußen hin – mein Kreislauf
spielt verrückt, und unsere Gastgeberin ist deutlich
besorgt. Nach drei Gläsern Wasser und zehn Mi-
nuten frischer Luft geht es wieder. Danach werden
wir reichlich bewirtet – wir wussten ja bereits,
dass eine Einladung zum Tee eher eine Rundum-
versorgung bedeutet. Zum Einstieg gibt es Kimiz
– vergorene Stutenmilch – das Nationalgetränk der
Als Ergebnis dieser einmaligen Begegnung auf dem amerikani-
schen Kontinent begann vier Jahre später, nach einem Jahr der
intensiven Vorbereitung, am 04.06.2017 unsere Reise nach Ka-
sachstan. Einem Land, das wohl nicht jeder auf der Weltkarte zu
lokalisieren weiß. Es liegt unterhalb Russlands, etwas östlich der
Ukraine und zugleich an der Grenze zu China und der Mongolei.
Was eine zufällige Begegnung doch auslösen kann.
Unser erstes Ziel auf diesem Trip in ein unbekanntes Land war
der Nationalpark Buraby. In der wörtlichen Übersetzung heißt
dies „Reich an Kamelen“. Wir sehen allerdings nicht ein einziges.
Entschädigt werden wir aber durch die atemberaubende Natur.
Steppenlandschaft mit kleinen Gebirgen. Wir campen an einem
See und genießen es zu wandern, zu schwimmen und mal nicht
Motorrad zu fahren. Etwas weiter campen drei Jungs. Sie laden
uns zum Tee ein. Als wir zusagen, meint der Ältere (Olzhas), er
würde uns abholen, wenn der Tee fertig sei. Die drei haben im
Wald ihr Zelt eingerichtet, in einem Samowar kocht heißes Was-
ser, auf einem provisorisch gebauten Tisch liegt tatsächlich eine
Tischdecke, und Essen ist zubereitet. Auf Baumstümpfen wurden
Decken und Kissen gelegt, damit wir es gemütlich haben. Der
Tee schmeckt toll, und wir haben einen wunderschönen Abend.
Am nächsten Tag kommt Olzhas und überbringt uns eine weitere
Einladung seiner Tante – sie ist Englischlehrerin in Astana.
Astana erschlägt einen. Wir fahren nach zwei Tagen in der Steppe
auf Astana zu – eben waren wir noch auf einer Schotterpiste im
Nichts, als plötzlich die Skyline von Astana wie eine Fata Morgana
auftaucht. Die Stadt ist unglaublich modern, und die Gebäude
beeindrucken wirklich. Hier findet auf einem neuen Messegelände
die Weltausstellung unter dem Motto „Future Energy“ statt. Über
100 Länder zeigen ihre Interpretation bzw. ihren Umgang mit
DANE ADVENTURE TEAM