müssen einige abgebrochene Schrauben ausbohren und Träger
und Rahmen schweißen – natürlich findet sich auch dafür sofort
Hilfe, und Geld wollen die Kasachen schon mal gar nicht haben.
Gegenseitige Hilfe ist lebensnotwendig und deshalb selbstver-
ständlich.
Von Ayagöz aus geht es noch weiter nach Osten. Wir machen
Stopp am wunderbaren Alaköl See – ca. 15 km von der chinesi-
schen Grenze entfernt. Der See hat aufgrund seines Salzgehaltes
eine besondere heilende Wirkung. Wir finden ihn einfach nur
schön. Ein weiteres Highlight ist die „Singing Sanddune“ im Eliott
Nationalpark kurz vor Almaty. Nachdem wir eine kleine Gebühr
als Eintritt in den Nationalpark entrichtet haben, geht es über ei-
nen Sandtrack in „Waschbrettoptik“ 70 km bis zur großen Düne.
Diese liegt irgendwie unwirklich in der Steppe, ist 180 Meter
hoch, und bei der richtigen Witterungslage ist das Pfeifen des
Windes als Singen zu hören. Als wir angekommen sind, standen
die Zeichen jedoch auf Sturm und Gewitter, und es hat uns auf
dem Weg nach oben fast von den Beinen geholt. Selbst wenn da
jemand gesungen hätte – wir hätten es nicht gehört. Wir zelten
kostenfrei, und als wir am nächsten Tag herausfahren, hat der
Regen den letzten Teil des Tracks einfach weggespült. Irgendwie
finden wir trotzdem den Ausgang.
Im Süden Kasachstans, an der Grenze zu Kirgisistan, liegt Almaty
– die ehemalige Hauptstadt Kasachstans. Sie ist ganz anders als
Astana, sie hat alte gewachsene Stadtteile, ist total grün und hat
einen Hausberg (nein wohl eher ein Gebirge) mit Skigebiet. Auch
Was die nächsten zwei Tage nach Ayagöz an
Straßen bringen, ist schwer zu beschreiben, und die
Fotos geben es schon mal gar nicht wieder. Eine
Straße existiert nur auf dem Plan. Es ist eine 250
km lange Dreckpiste, die täglich von unglaublich
vielen LKW genutzt wird, um Felsbrocken zwischen
zwei Minen hin und her zu fahren. Mittendrin wir.
Die Piste ist nicht nur hart für die Fahrer, sondern
geht auch aufs Material. Irgendwann kann ich
nicht mehr. Also suchen wir uns einen Zeltplatz in
der Wildnis – was nicht schwer und landschaftlich
absolut reizvoll ist. Als ich den rechten Koffer öffne,
traue ich meinen Augen nicht: Das eben noch
volle Glas löslichen Kaffees ist leer – trotz immer
noch verschraubtem Deckel! Es hat eine Kaffee-
mehlstaubexplosion gegeben und ein hauchfeiner
Kaffeefilm hat sich auf alles im Koffer gelegt. Was
für eine Sauerei!
In der Nacht regnet es, was die Piste nicht besser
macht. Der entstandene Matsch setzt sofort das
Profil zu. Im Nu ist das Motorrad unkontrollierbar
und ein Sturz unvermeidbar. Egal – das gehört
dazu und irgendwann sehen unsere Reifen auch
wieder Teer. Allerdings haben die schlechte Piste
und der Sturz dazu geführt, dass der Kofferträger
an mehreren Stellen gebrochen ist – einmal sogar
die Aufnahme am Rahmen des Motorrades. Wir
DANE ADVENTURE TEAM